Seminarreise
Im FS21 findet keine Seminarreise statt.
URBANISIERTE LANDSCHAFT
Im Spiegel der Modernen Architektur
Unserer Reise führt uns in die Glarner-, Bündner-, Walliser- und Emmentaler Alpen sowie an die Seeufer des Tessins und des Mittellandes. Auf Wanderungen besichtigen wir Ferienhäuser, die exemplarisch für die tiefgreifenden Veränderungen der Landschaft in der Nachkriegszeit stehen. Im Spannungsfeld zwischen den Einflüssen der internationalen Moderne und des regionalen Bauens sind sie als Untersuchung von Form und derer Wirkung zu begreifen.
Architektur im Gebirge ist – mit den Worten von Bruno Reichlin gesagt – „ein Phänomen und steht in Verbindung mit den Empfindungen, die dieses auszulösen vermag: Aufstieg, Gefahr, Grenzerfahrung, Weite, Natur in Reinzustand, Frieden.“
Diesem Phänomen wollen wir nachgehen und besichtigen Bauten, die als Geste im Raum oder als plastische Masse architektonische Urtypen in der Landschaft ausbilden. Schwerpunkt bildet dabei das Werk von Rudolf Olgiati, Hans Leuzinger, Heidi und Peter Wenger, Ernst E. Anderegg, Alfred Altherr, Richard J. Neutra und Tessiner Architekten rund um Franco Ponti.
Kostenrahmen C, bis max. CHF 650.- (mit Halbtax)
inkl. Reise & Übernachtung
Kontakt: Esther Elmiger, elmiger@arch.ethz.ch
HOHE TATRA
Von Brno nach Ratibor
Mit der Reise begeben wir uns in das Grenzgebiet zwischen Tschechei, Slowakei und Polen, in dem historische Verflechtungen, politische Zugehörigkeiten, Zeitströmungen und Persönlichkeiten in der Zeit zwischen den Kriegen die Moderne Architektur entscheidend prägten und zu einem spezifischen Ausdruck brachten. Dieser Zeitraum wird Schwerpunkt unserer Reise sein, wie auch die Landschaft der Hohen Tatra. Wir werden die Reise in Brno beginnen und über Zlin, der Modellstadt der Moderne, bis in die Hohe Tatra fortsetzen. Auf dem Weg liegen Bauten für alpine Infrastruktur und Tourismus, die in ihrer Beziehung zur Landschaft ihren eigenen Ausdruck finden.
Unsere Reise endet, neben Bauten aus der Weimarer Zeit in Oberschlesien, mit dem eingehenden Studium der Ratiborer Landeswarte von Konrad Wachsmann. In dem konstruktiv forschenden Entwurf leistet Wachsmann einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Holzbaus in moderner Fachwerkbauweise, oder mit den Worten von Christian Sumi „Anschauungsmaterial über Gestalt und Form, aber auch Verschliffenheit und Indifferenz“.
Kostenrahmen C, bis max. CHF 750.- inkl. Reise & Übernachtung
Kontakt: Felix Krüttli, kruettli@arch.ethz.ch
WIEN
Kleinwohnung, Siedlung, Grossform
Der Wohnungsbau der Stadt Wien nimmt nicht nur durch das schiere Bauvolumen der kommunalen Bautätigkeit eine Sonderstellung in Europa ein, sondern auch durch seine beispiellose Massstäblichkeit und imperiale Gestik. In der Diskussion über Fragen des Massstabs standen bereits im Wien der Zwischenkriegszeit die Leitbilder des modernen Städtebaus in permanenter Opposition zur Tradition der städtischen Grossform, die sich in höchstem Masse an der Urbanität der historischen Stadt orientierte.
Auf Stadtspaziergängen und Wohnungsbesichtigungen stellen wir uns dieser Diskussion und betrachten dafür Objekte des sozialdemokratischen «Roten Wiens» und des «Neuen Bauens» über Trabantenstädte der 60er Jahre bis hin zu Bauten der heutigen Generation, darunter Wohngebäude von Anton Brenner, Josef Frank, Adolf Loos, Hugo Häring, Roland Rainer, Harry Glück, Hermann Czech, Adolf Krischanitz und Werner Neuwirth.
Kostenrahmen C, bis max. CHF 750.-inkl. Reise & Übernachtung
Kontakt: Esther Elmiger
ST. PETERSBURG
Wohnhaus, Massstab, Stadtgestalt
“St. Petersburg ist die abstrakteste und ausgedachteste Stadt auf der gesamten Erdkugel.“ F.M. Dostojewski
St. Petersburg ist die nördlichste Millionenmetropole der Welt und wurde auch als Stadt der Räume bezeichnet. Wir werden uns auf unserer Reise auf den Zeitraum der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts konzentrieren, in dem drei Revolutionen und zwei Weltkriege die Existenz der Stadt wiederholt in einem beispielosen Maß in Frage stellten.
Im Wohnungsbau manifestieren sich die Zeitschichten und ein grosstädtisches Urbanitätsideal, in dem Maßstab und Gliederung in der klassizistischen Tradition immer wieder eine Sprengkraft entwickelt, die für den Stadtraum massgebend ist.
In ausgedehnten Spaziergängen werden wir diese Räume erkunden und Wohnungen von Innen besichtigen. Einführungen von Expertinnen und Experten bereichern unsere Reise vor Ort.
Kostenrahmen D, bis max. CHF 1000.-
inkl. Reise & Übernachtung
Kontakt: Felix Krüttli
WOHNUNGSBAU BERLIN
Stadt – Haus – Wohnung
Der Wohnungsbau gehört zu den bedeutendsten und umfänglichsten Bauleistungen Berlins der Zwischen- und Nachkriegszeit. Auf höchstem architektonischem Niveau entwarfen Architekten der Berliner Moderne bezahlbaren und guten Wohnungsraum. Die Themen Stadt, Haus und Wohnung stehen bei unserer Reise im Mittelpunkt. Wir besuchen Werke und Wohnungen der wichtigsten Architekten im Berlin des 20. Jarhunderts - und fahren auch ohne Euch.
PHILADELPHIA
Furness – Kahn – Venturi – Scott Brown
Philadelphia ist die Gründungsstadt der USA. Philadelphia ist auch eine Stadt der Ingenieure und der Technik, eine Stadt in der Eisenbahnen, Werften und Maschinenbau die Entwicklung der ganzen Nation geprägt haben. Hier ist eine besondere, in einem absolut vorurteilsfreien Dialog zwischen Ingenieuren und Architekten verwurzelte Kultur des Bauens entstanden. Die Werke von Frank Furness, Louis Kahn und Robert Venturi und Denise Scott Brown stehen im Fokus unserer Seminarreise.
WOHNUNGSBAU SCHWEIZ
Zürich – Bern – Genf – Basel
Die Wohnbauarchitektur der Moderne ist reich an unterschiedlichen Typologien, deren Bauten und Räume jeweils eigene Lebensvorstellungen in sich tragen. Ausgehend von der Faszination für das Wohnen als eine der Kernaufgaben der Architektur wollen wir diese Vielfalt erkunden. Mit einem Schwerpunkt auf Wohngebäuden und Siedlungen der 1930 bis 1970er Jahre führt uns unsere Reise in unterschiedliche Städte der Schweiz. In Zürich, Bern, Genf und Basel erkunden wir Entwürfe von Architekten wie Ernst Gisel, Otto Senn, Atelier 5, Le Corbusier oder Marc-Joseph Saugey. Dabei werden wir jeweils Gelegenheit haben, die Wohnungen von Innen zu besichtigen. Einführungen von Expertinnen und Experten bereichern unsere Reise vor Ort.